1991: 

1991 war unser bestes Prüfungsjahr. Thorsten bestand mit Bravour seine Prüfung zum Schwarzgurt und Hellmut errang seinen 3. DAN. Werner Patzelt, Lehrwart Ju-Jutsu in Bayern, kam nach Unterwössen und leitete einen Landeslehrgang für Schwarzgurtträger, bei dem insgesamt 86 Teilnehmer in die Halle kamen. Viele von Ihnen übernachteten in Unterwössen, ein kleiner Beitrag für unseren Fremdenverkehr.

Doch trotz aller Erfolge tauchten zum ersten Mal Gewitterwolken am sonst so heiteren Unterwössner “Kampfsporthimmel” auf. Unsere erfolgreiche Wettkampfmannschaft löste sich auch. Das lag einerseits daran, dass die Mitglieder in Ihrem Lebensweg andere Schwerpunkte setzten, andererseits wir keine weiteren Trainingszeiten in der Turnhalle zur Verfügung gestellt bekamen. Zusätzlich bekam Hellmut einen Medizinstudienplatz in Mainz zugewiesen und konnte nicht in München weiter studieren. Er stand nun als Trainer nicht mehr jedes Wochenende zur Verfügung, eine Situation, die kontinuierliches Training ernsthaft gefährdete. Bärbel und Kerstin hörten aus beruflichen Gründen mit dem aktiven Training auf und pausierten in Ihrer überaus erfolgreichen Ju-Jutsu Karriere.

In dieser schwierigen Situation war es Thorsten, der das Ruder herumriss und das Training systematisch neu aufbaute. Er schulte das Kindertraining, sowie die Jugendleiterinnen und motivierte die Erwachsenen zu neuen Leistungen, so daß auch 1991 eine Gürtelprüfung durchgeführt werden konnte.

 

1992:

Unser absolutes Krisenjahr. Trotz aller Bemühungen schwand die Mitgliederzahl im Erwachsenentraining, auch das Jugendtraining war nur schwer zu motivieren. Hellmut bekam an der Universität Mainz den Lehrauftrag für Ju-Jutsu und wurde Stellvertreter des höchstgraduierten Ju-Jutsuka in Deutschland, Erich Rheinhardt (7.DAN). Dementsprechend wurde er in Mainz mehr ins Training eingebunden. Doch Ende des Jahres ging auch der KSV langsam wieder auf die Überholspur. Thorsten organisierte einen Anfängerkurs und bildete den Verein bis zur nächsten Gürtelprüfung weiter. Die allgemeine Motivation stieg wieder, einige Mitglieder kehrten in den KSV zurück.

 

1993:

Die Jugendtrainerinnen Gabi Kadur und Claudia Kollroß bestanden mit sehr gutem Erfolg ihre Übungsleiterlizenz.

Wie jedes Jahr, führten wir wieder einen Anfängerkurs durch, so daß seit langem die Mitgliederzahl wieder über 50 Aktive zählte.

 

Das gemeinsame Unterwössen/Mainz Kata-Team
Das gemeinsame Unterwössen/Mainz Kata-Team

1994:

In diesem Jahr begann eine unglaublich aktive Zeit im KSV. Neben einer erfolgreichen Gürtelprüfung wurden mehrere Landeslehrgänge Ju-Jutsu durchgeführt. Auch die interne Trainerweiterbildung wurde intensiv durchgeführt. Besonders wichtig war eine grundlegende Erste-Hilfe-Ausbildung für den Fall einer Sportverletzung, die bis jetzt im größeren Umfang ausgeblieben ist.

1994 begann auch die Vereinsfreundschaft mit der Jazz-Dance Abteilung des SC Lerchenberges in Mainz. Hellmut führte dort einen Selbstverteidigungskurs für Frauen durch, der großen Anklang fand. Daraufhin beschlossen die Trainerin Nanni Quast und er, ein gemeinsames Freundschaftswochenende in Unterwössen zu veranstalten. Ende Oktober war es dann soweit, daß die hübschen Mainzer Damen bei uns zu einem Wochenende eingeladen wurden und wir wunderschöne gemeinsame Sportstunden erlebten. An diesem Wochenende veranstaltete der KSV seit längerer Zeit wieder eine größere Kampfsportshow, die von den fast 200 Besuchern mit großem Beifall bedacht wurde. Sehr witzig war dann das gemeinsame Jazz-Dance Seminar, das Nanni Quast durchführte und so manchen KSV´ler ins Schwitzen brachte. Wir revanchierten uns dann mit speziellen Selbstverteidigungstechniken für Frauen, damit auch die Mainzerinnen mit einem leichten Muskelkater nach Hause fahren konnten.

Foto: Das gemeinsame Unterwössen/Mainz Kata-Team
(v.l.n.r.): Hellmut, Michael,Sascha, Christian, Hans-Jörg,
Astrid, Conny, Yvonne, Simone, Heike

Bruchtest Hellmut & Thorsten
Bruchtest Hellmut & Thorsten

1995:

Eines der schönsten Jahre in der KSV Geschichte. Wir unternahmen einige gemeinsame Ausflüge und Lehrgangsbesuche. Auch zwei große Landeslehrgänge wurden in Unterwössen durchgeführt. Allen in Erinnerung bleibt unser Gegenbesuch in Mainz, wo wir den großen Jazz-Dance-Abend der Mainzer Vereinsfreunde als Ehrengäste besuchen durften. Sehr witzig endete auch eine gemeinsame ausgiebige Sektprobe in der Kellerei Kupferberg, als unser ausgelassener Kampfschrei “Block/Schock” das alte Gewölbe erzittern ließ. Daraufhin fragte unsere Fremdenführerin sichtlich irritiert, was denn der Ruf “Black/Jack” mit uns zu tun habe.

Michael Bergen übernahm von Claudia und Thorsten das Minitraining und wurde KSV Jugendleiter. Seine Fähigkeiten konnte er dadurch beweisen, das seine Trainingsgruppe mit großem Erfolg an der nächsten Gürtelprüfung teilgenommen hat.

Weitere Highlights waren das Bestehen der Übungsleiterprüfung von Michael und Christian, sowie die Schwarzgurtprüfung von Claudia, die mit Bravour bestanden wurde. Das Jahr endete mit einer richtig tollen Vereinsfete zum 30-jährigen Geburtstag von Hellmut. 30 Jahre alt zu werden war nicht einfach zumal die Bezeichnung “Ju-Jutsu Opa” noch die harmloseste war.