Am 29.11.24 machte sich eine Gruppe von 10 KSVlern auf den Weg zu einem spannenden Kummooyeh-Wochenende in Nürnberg.
Sofort nach unserer Ankunft am Freitagabend schauten wir in die Turnhalle schräg gegenüber unseres Hotels. Hier fand gerade die Bundes-DAN-Prüfung statt. Frank agierte hier, neben den anderen 4 anwesenden deutschen „Rotjacken“ (Tim, Maik, Bernie und Daniel), als Prüfer und bewertete die Leistungen der 5 Prüflinge zum ersten und zweiten DAN. Mit Interesse schauten wir eine Weile bei der Prüfung zu. Einige von uns sind ja auch bald soweit und da schadet es nicht, wenn man den Ablauf einer solchen Prüfung schon mal mitbekommen hat.
Der Abend fing gerade erst an, also ab zum berühmten Christkindlmarkt in die Innenstadt. Rein ins Getümmel, vorbei an den zahlreichen Weihnachtsständen. Zum Aufwärmen gab's Feuerzangenbowle, heißen Gin, Honigwein und Heidelbeerpunsch. Für die Jugend gab's Kinder- oder Früchtepunsch. Die Qual der Wahl hatten auch die Hungrigen. Bananen oder Erdbeeren im Schokomantel, Maroni, gebrannte Mandeln oder gleich einen halben Meter Wurst in der Semmel für den Tobi. Nun aber wieder zurück ins Hotel – denn der nächste Tag war Wettkampftag.
Die German Open waren ausgeschrieben. Eine deutsche Meisterschaft mit internationaler Beteiligung im Sparring. Der KSV hatte 5 Teilnehmerinnen am Start. Frank war als Wettkampf-Organisator schwer eingespannt. Maxi und Tobi verzichteten wegen ihrer bevorstehenden Ju-Jutsu DAN-Prüfung auf ihre Teilnahme und standen dafür als Kampfrichter auf der Matte. Jörg sorgte als „Mädchen für alles“ dafür, dass unsere Kämpferinnen pünktlich, motiviert und vollständig ausgerüstet zu ihren jeweiligen Kämpfen erschienen sind. Andrea stand als Ersatz-Mama zur Verfügung, was auch einige Male in Anspruch genommen wurde.
Sophie:
Sophie ist die jüngste und war noch ohne Wettkampferfahrung. Die Nervosität war riesig und sie musste als Erste auf die Matte. Gleich der erste Kampf war spannend wie ein Krimi. Nachdem Sophie die erste Runde klar verlor, erkämpfte sie in der 2. Runde ein Unentschieden und gewann schließlich die 3. Runde – also 1 zu 1 und ab in die Verlängerung, denn den Kampf gewinnt, wer als erster 2 Runden für sich entscheiden kann. Die 4. Runde war schon wieder ein Unentschieden und erst in der 5. Runde konnte die Gegnerin den Kampf für sich entscheiden. Das war dann auch der längste Kampf des Tages und Sophie erntete von allen Seiten größten Respekt für Ihre Leistung. Nach der Vorrunde war Sophie leider ausgeschieden. Ihr großes Potential für künftige Wettbewerbe hat sie aber jetzt schon gezeigt.
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Christina:
Christina ist die erfahrenste Teilnehmerin des KSV. Sie kennt die Gegnerinnen aus vergangenen Wettbewerben und kann sich ihre Taktik gut zurechtlegen. Ihre erste Gegnerin machte ihr größere Probleme als erwünscht. Der Kampf ging verloren. – Alle Hoffnungen lagen jetzt also im zweiten Kampf. Auch hier verlor Christina gleich die erste Runde. Christina fehlte schon die Luft und es sah nicht gut aus. Ein paar schnelle Tipps von Jörg halfen, die Kampftaktik umzustellen, dazu Christinas unbändiger Kampfeswille und die zweite Runde gehörte Christina. Unentschieden – also noch eine Runde! Christina konnte nicht mehr… doch dann der Satz des Tages: Sterben kann ich auch später!Christina holte souverän die Runde 3 und entschied den Kampf doch noch für sich! Damit war der 2. Platz gesichert und Christina ist auch nicht gestorben.
Johanna:
Johanna wurde von Kampf zu Kampf besser. Nach einer spannenden Vorrunde erreichte sie das Halbfinale. Hier wuchs Johanna weit über sich hinaus. Sie erhöhte den Druck auf ihre Gegnerin deutlich, variierte ihre Angriffe und gewann den Kampf überlegen. Damit zog sie ins Finale ein. Jetzt ging es um den Titel (siehe Text Anna-Lena)!
Anna-Lena:
Anna-Lena hatte viel vor, denn im letzten Jahr wurde sie „nur“ zweite. Schon seit Wochen träumte sie vom Titel und betonte dies bei jeder Gelegenheit im Training. Kurz vor dem Wettkampf bangte sie noch: Hab ich meinen Mund zu voll genommen?
Sicher nicht! Selbstbewusst und fast schon gnadenlos gewann sie alle Vorrundenkämpfe überlegen. Auch im Halbfinale machte sie kurzen Prozess und stand somit gegen Johanna im Finale.
Johanna sah natürlich Anna-Lenas vorherige Kämpfe, Euphorie sah anders aus… Ein paar mutmachende Worte später nahm sie den Kampf auf und schlug sich tapfer. Sie hat alles gegeben. Obwohl sie unterlag und Anna-Lena verdient den Titel gewonnen hatte, gab es nach dem Kampf für beide Finalistinnen nur größtes Lob und Bewunderung von allen Seiten.
Annalena:
Annalena musste dieses Jahr erstmals bei den Erwachsenen mitkämpfen. Das war ihr aber egal - Annalena bestritt ihre 3 Kämpfe furchtlos gegen die sehr erfahrenen und physisch stärkeren Gegnerinnen. Der erste Kampf ging knapp verloren, den zweiten Kampf entschied sie für sich. Der dritte Kampf war an Spannung nicht zu überbieten. Die viel größere Kontrahentin verließ sich auf ihre Reichweite und ihre schnellen Konter. Annalena hat alles versucht – Angriffe aus allen Richtungen, Antäuschen, schnellere Bewegungen – nichts half. Bei jeder mutigen Aktion Annalenas kam die umgehende Antwort als Gegentreffer. Der Kampf war verloren – die Bewunderung der Zuschauer war aber auch hier auf Annalenas Seite! Am Ende war es ein hochverdienter 3. Platz.
Wir hatten dieses Jahr 5 Damen am Start und alle schlugen sich großartig. 4 Medaillen, davon eine deutsche Meisterin. Auch die Betreuer der anderen Vereine zeigten sich begeistert und lobten den Kampfgeist unserer „Mädels“ vom KSV Unterwössen.
Beim abschließenden Technik-Lehrgang am Sonntag versammelten sich nochmal rund 50 Kummooyehler auf der Matte. Frank übernahm das Aufwärmen. Dann leiteten uns die Rotjacken Schritt für Schritt durch die „Basic Stances“. Nach einer Pause durften wir noch ausgiebig die verschiedenen Sparring Pattern Übungen trainieren. Wie immer gab es bei diesen Grundformen Besonderheiten, die man so vielleicht noch nicht gesehen hatte. Pünktlich um 12:00 war dann Schluss. Mit großem Applaus wurden die Trainer verabschiedet und wir machten uns auf den Heimweg.
Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf. Für 2025 haben unsere Damen schon hohe Ziele gesteckt. Vielleicht kommt dann auch wieder männliche Verstärkung zur Wettkampfmannschaft dazu?