Seit Ende Juli 2022 hat der KSV Unterwössen einen weiteren Dan-Träger in seinen Reihen. Stefan Wörnle legte in Portugal seine Prüfung zum Kadua Guro (1. Dan) in Kali Silat Evolution (KSE) ab. KSE ist eine moderne Kampfkunst mit Wurzeln auf den Philipinen, in Malaisia und Thailand. Es vereint Elemente aus dem Boxen, Kickboxen, Stock- und Messerkampf zu einem hochwirksamen Selbstverteidungssystem.
Unter den strengen Augen von KSE Gründer und Großmeister Jeff Espinous (Frankreich) und den beiden Prüfern Jeremy Denrenne (USA) und Nicolai Dwinger (Deutschland) zeigte Wörnle, was er in den letzten Jahren beim SV Harteck in München gelernt hatte. „KSE ist ganz anders, als zum Beispiel japanische Kampfsportarten“ erklärt Wörnle, der auch den 4. Dan Ju-Jutsu, sowie den Blaugurt im Kummooyeh hat und beim KSV Unterwössen als Trainer im Einsatz ist.
„Es ist sehr koordinativ, teilweise fast wie jonglieren. Wir trainieren vieles in langen Drills als Abfolgen von vielen Techniken, bis sie ohne nachzudenken ins Muskelgedächtnis übergehen“. Häufig werden hierbei die Stock-Techniken 1:1 in den waffenlosen Kampf übertragen. KSE verzichtet auf große Würfe, was den Sport auch für Kampfsportler mit gesundheitlichen Einschränkungen interessant macht.
KSV-Cheftrainer Dr. Hellmut Münch gratulierte Wörnle zur erfolgreichen Prüfung und ergänzt: „Falls sich genügend Interessierte für Kali Silat Evolution finden, würde der KSV Unterwössen im Herbst eine Trainingsgruppe starten“. Ein Trainingsort in Reit im Winkl, Unterwössen oder Marquartstein müsste dann noch gefunden werden. Interessenten an Kali Silat Evolution können sich unverbindlich unter der eMail info@ksv-unterwössen.de melden.
Kali-Silat-Evolution ist eine moderne, sich ständig wandelnde Kampfsportart mit vielen Anhängern u.a. in Deutschland, Frankreich, Italien, England, Portugal, Australien, Canada und den USA. Es entstand 1992 unter dem Namen Kali Sikaran.
Kali-Silat-Evolution-Gründer Dakilang Guro Jeff Espinous, der unter anderem auch den 5. Dan im Ju-Jutsu hat, beschreibt KSE so: „KSE ist eine moderne Synthese aus mehreren traditionellen philippinischen und südostasiatischen Kampfkünsten. Die Trainingskonzepte von KSE setzen sich aus mehreren Subsystemen zusammen. Diese Subsysteme sind Panantukan (philippinisches Boxen), Sikaran (philippinisches Treten), Doble Baston (Doppelstock), Solo Baston (Einzelstock), Daga (Messerkampf), Espada Y Daga (Schwert und Dolch), Kadena De Mano (verkettete Hände/Trapping) und Dumog (philippinisches Grappling) sowie verschiedene Ansätze des Pencak Silat. Darüber hinaus ist das KSE stark vom Muay Boran und dem westlichen Boxkonzept beeinflusst.
Im KSE werden diese Konzepte zu einem kompletten und sehr effektiven Kampfsystem verwoben. Jede Verbesserung in einem Aspekt der Kunst führt zu einem sofortigen Fortschritt in den anderen. In einer Kombination aus Training mit leeren Händen und Waffentraining entwickelt der Übende Geschwindigkeit, Koordination, Ausdauer, Kraft und Reflexe, die die Selbstverteidigung und die Kampffähigkeiten unterstützen.
Das KSE-Trainingsprogramm ist nicht festgeschrieben...
Es ist aufgebaut, um verbessert zu werden...
Um dir einen Vorsprung zu geben...
Um einen Weg zu deinem eigenen Ausdruck zu öffnen...
Um über den traditionellen Ausdruck hinaus zu sehen...
Um das, was du vielleicht schon weißt, mit neuen Augen zu sehen...
https://www.kalisilatevolution.com/home
Auch im diesjährigen Reit im Winkler Ferienprogramm konnte wieder die „Sanfte Kunst“ Ju- Jutsu trainiert werden. Sascha Seeger und Stefan Wörnle vom KSV Unterwössen zeigten den Kindern, wie sie nicht mit Kraft gegen Kraft, sondern durch geschicktes Nachgeben einen Angreifer überlisten können.
„Es ist erstaunlich, wie schnell Kinder lernen“ erklärte Wörnle. In nur 90 Minuten lernten die Mädchen und Buben einen Ausweichbewegung, den Hüftwurf und eine Verteidigung am Boden. Dabei durften alle Kinder auch einmal den Trainer gekonnt auf die Matte werfen. Natürlich durfte zum Abschluss auch ein Staffelwettkampf im Mattenrutschen und eine kleine Demonstration der beiden Trainer nicht fehlten. Sie zeigten fortgeschrittenen Ju-Jutsu-Verteidigungen gegen bewaffnete Angreifer.
Ein paar Kinder waren so begeistert, dass sie jetzt jeden Freitag in Unterwössen zum KSV ins Ju-Jutsu-Training kommen wollen.