Vorsicht-Messer-Kurs des KSV ein voller Erfolg

Angriffe mit einem Messer werden leider bei uns in Deutschland immer häufiger. Allein im Jahr 2023 gab es mehr als 13.000 Angriffe, bei denen ein Messer im Spiel war. Der KSV Unterwössen bot deshalb am Samstag, den 19.10.24 einen vierstündigen Kurs an, um die eigene Sicherheit zu verbessern. Die drei Referenten Dr. Hellmut Münch (5. Jan Ju-Jutsu), Stefan Wörnle (4. Dan Ju-Jutsu und 1. Kali Silat Evolution) und Dr. Frank Düren (Notarzt, 4. Dan Taekwondo und 4. Dan Kummooyeh) leiteten den vierstündigen Kurs in den Räumen des Grassauer Ärztehauses ad integrum. Anhand eines Videos einer realen Messerattacke wurde das Kurskonzept besprochen: Wahrnehmen, Entscheiden, Handeln.

 

„Wir haben den 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmern beigebracht, aufmerksam zu sein und wenn es zur Notsituation kommt, den so wichtigen lauten Ruf „Vorsicht Messer!“ anzuwenden“, erklärt Dr. Münch. Es wurde ausführlich besprochen, wie gefährlich Messerangriffe sind und dass eine waffenlose Abwehr selbst für erfahrene Kampfsportler fast unmöglich ist. Aber es gibt andere Handlungsoptionen. Wörnle erklärt: „Jeder muss abwägen, welche persönlichen Handlungsoptionen er oder sie hat, um sich selbst oder andere zu verteidigen. Flucht, Notruf absetzen, Hilfe organisieren, selbst eingreifen und Kampf“. 

Beim aktiven Eingreifen wurde vor allem die Verteidigung mit Hilfsmitteln und „Alltagswaffen“ trainiert. Wie kann man zum Beispiel mit Stühlen oder einem Besen einen Messertäter stoppen? Auch das Teamwork, wenn sich mehrere mit Gegenständen bewaffnete Verteidiger gegen einen Messer-Angreifer zusammentun, stand auf dem Lehrplan.

 

Dr. Düren, der selbst nicht nur Notarzt, sondern auch bei der Bundeswehr im Bereich taktischer Medizin im Einsatz ist, vermittelte die Grundlagen der ersten Hilfe nach Schnitt- und Stichverletzungen. Sehr anschaulich mit Bildern und einem Dummy zeigte er u.a. wie eine Schnittwunde im Notfall mit einem Druckverband versorgt wird. „Niemand soll und darf sich bei der ersten Hilfe selbst in Gefahr bringen“ erläutert Dr. Düren.  

 

Bei der abschließenden waffenlosen Selbstverteidigung wurde nur eine einfache Technik gelehrt. Besonders wichtig war den KSV-Trainern hier nach einem Block und einem Konterschlag die sofortige Flucht im richtigen Winkel weg vom Messer.

 

„Wir sind stolz darauf, mit so einen Kurskonzept - der Kombination aus Theorie, Szenario-Training und erste Hilfe nach einem Messerangriff - beim KSV wieder einmal Vorreiter zu sein“ erklärt Dr. Münch.